Podcast SYSTEMKOMPETENZ Folge 4 - Die Säulen der Gesellschaft

Wenn Menschen aus verschiedenen Disziplinen zusammen an einem Tisch sitzen wird es schwierig. Das haben wir während der Corona-Krise oft genug auch im Außen gemerkt, obwohl wir gar nicht mit am oben angesprochenen Tisch gesessen haben. Die Säulen der Gesellschaft zusammenzuführen zu einem bestimmten Thema, das würde ich mal als meine Hauptaufgabe als Systemanalytiker bei Steinbeis bezeichnen, auch wenn ich damit nur dem Wunsch nachkomme mein Tun in einem kurzen Satz zusammenzufassen.

Für das, was dahinter steckt, bräuchte ich vermutlich ein ganzes Buch, welches am Rande erwähnt auch bald erscheinen wird. Wissenschaft, Politik und Wirtschaft beraten, und das ohne sich auf eine der drei Säulen zu fokussieren, um am Ende einen spannenden Kompromiss für alle zu finden, das ist das, was bei mir Genugtuung auslöst. Ich weiß nicht genau warum, aber gerade die komplizierten, höchst komplexen Dinge reizen mich.

Der Mensch ist oftmals auf der Suche nach einer universellen Lösung, nach einer Handlung, die das Problem zu 100 Prozent löst und alle Sorgenfalten von der Stirn treibt. Eines weiß ich mit großer Sicherheit: Es gibt nie eine Lösung, die auch nur im Ansatz dieser Idealvorstellung entspricht. Wir brauchen Diskussionen, wir brauchen die Daten, Fakten und Analysen der Grundlagenforschung und wir brauchen auch Politiker, die bestrebt sind die Gesellschaft in ihrer Meinung zu repräsentieren. Und damit wären wir auch gleich schon bei einer der entscheidenden Ansichten für eine Lösung, wenn man sie denn so bezeichnen möchte, mit der alle leben können.

Die Akzeptanz ist der Schlüssel. Die Einsicht, dass das was eine Partei, ein Mensch, zu diesem Thema zu sagen hat und sei es noch so kontrovers diskutiert eine Berechtigung hat. Natürlich reden wir hier von wertschätzenden und ethisch vertretbaren Meinungen. Das gesagte Wort, die geschriebenen Sätze oder die vorbereitete Rede dienen der Sache und bringen sie ein Stück voran, auch wenn es am Ende in eine ganz andere Richtung geht. Natürlich sind Konflikte vorprogrammiert, gerade wenn Wissenschaft und Politik aufeinander treffen.

Die Disziplin der Wissenschaft hat das Problem, dass man zum einen die Verpflichtung hat die Sach- und Datenlage richtig darzustellen, aber es andererseits auch verständlich und nachvollziehbar aufzeigen muss. Denn man Ende hat niemand etwas davon, wenn die Hälfte am Tisch nur Bahnhof versteht. Und da kommen wir auch schon wieder zu meinem Lieblingsbegriff: „Systemkompetenz“.

Fakten präsentieren kann im Grunde jeder. Die Kunst ist es die Vision zu erkennen, die jede der Parteien unterschreiben würde. Ziel ist es am Ende für jeden ein Stück vom Kuchen zu haben, ohne dass sich einer der Beteiligten benachteiligt fühlt. Und immer den Fokus zu behalten, auf das, was für jeden Einzelnen wirklich wichtig ist. Das ist der Schlüssel, um mehr als 100 Prozent zu erreichen.

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